Cashmere – eine Edelwolle mit jahrtausendealter Tradition

Fühlt sich toll auf der Haut an – Pullis aus Cashmere, Foto: Haley Truong on Unsplash
Fühlt sich toll auf der Haut an – Pullis aus Cashmere, Foto: Haley Truong on Unsplash

Anzeige

Es gibt kaum einen Stoff, den der Begriff Edelwolle so treffend beschreibt wie Cashmere. Die kostbare Faser gehört zu den weltweit teuersten Wollsorten und ist fast ausschließlich im Luxussegment zu finden. Nur etwa 150 Gramm Wolle werden pro Jahr von einer Kaschmirziege gewonnen. Das geringe Angebot, die hohe Wollqualität und die hervorragenden Trageeigenschaften machen Cashmere zu einem exklusiven Luxusgut.

Kostbare Luxusfaser Cashmere

Unter dem Begriff Cashmere verstehen wir das Edelhaar der Kaschmirziege. Diese verdankt ihren Namen der zentralasiatischen Region Kaschmir. In den hohen Bergregionen des Himalajas wurde die Ziegenwolle schon vor Tausenden von Jahren verwendet, um Schals und Kleidungsstücke von unvergleichlicher Feinheit herzustellen.

Die landläufige Bezeichnung Kaschmirwolle ist dabei eigentlich nicht ganz korrekt. Als Wolle wird in der Textilverarbeitung lediglich reine Schafwolle bezeichnet, während die Wolle anderer Tiere den Namen Edelhaar trägt. Das sogenannte Edelhaar ist im direkten Vergleich oft sehr viel feiner und weicher als Schafwolle, weshalb viele der so gewonnenen Stoffe als besonders kostbar gelten.

Selbst unter den Edelhaaren nimmt Cashmere eine besondere Stellung ein. Der Stoff gilt als eine der weltweit kostbarsten Naturfasern. Für die Herstellung werden nur feinste Unterhaare der Kaschmirziege verwendet, wodurch Cashmeretextilien sehr hochpreisig, fein und edel sind.

Aufgrund ihrer Kostbarkeit wird die Wolle häufig mit anderen Textilfasern gemischt. Laut Textilkennzeichnungsverordnung der EU müssen Produkte mit der Aufschrift „Kaschmir“ mindestens zu 85 % als Cashmere bestehen. Produkte aus reinem Cashmere erkennst Du an der Bezeichnung „100 % Kaschmir“ – hier ist keine Verwendung anderer Stoffe erlaubt.

Anzeige

Cashmere-Gewinnung nach alter Tradition

Ein Grund für die Kostbarkeit und die hohen Preise von Cashmerewolle ist ihre aufwendige Gewinnung. Für die Herstellung von Cashmeretextilien wird ausschließlich das feine Unterhaar der Kaschmirziege verwendet. Dieses ist wesentlich feiner als das gröbere Deckhaar und kann nur im kurzen Zeitraum des Fellwechsels im Frühjahr gewonnen werden.

Die Haargewinnung erfolgt entweder mittels Auskämmen oder durch Scheren der Tiere. Anschließend wird das Haar von Hand nach Farbe und Qualität sortiert. Farblich ist Cashmerewolle meist weiß, wobei auch graue, braune und schwarze Wolle gewonnen wird. Nach dem Waschen der Wolle kann diese weiterverarbeitet und gegebenenfalls auch eingefärbt werden.

Bis heute wird Cashmerewolle vorwiegend in den Höhenlagen Zentralasiens gewonnen. Die wichtigsten Exporteure sind China, die Mongolei, der Iran, Afghanistan, Indien und Nepal. Auch in Schottland, Australien und Neuseeland wird heutzutage Cashmerewolle gewonnen. Die Weiterverarbeitung erfolgt in spezialisierten Betrieben unter anderem in Schottland und Italien.

Pflegeleichte und isolierende Edelwolle

Pullover aus Cashmere, Foto: Johnstons of Elgin / Unsplash
Pullover aus Cashmere, Foto: Johnstons of Elgin / Unsplash

Dass Cashmere weltweit so begehrt ist, hat viel mit seiner unübertroffenen Feinheit zu tun. Diese Eigenschaft macht die Wolle zu einem beliebten Material für Pullover, Schals, Mützen und exklusive Heimtextilien. Ferner kann die feine Wolle mit einer hervorragenden Wärmedämmung punkten. In den feinen Fasern sorgen winzige Luftkammern für eine isolierende Wirkung und verhindern einen Wärmeverlust. Die Dämmwirkung ist etwa sechsmal höher als die von Schafwolle, weshalb Cashmerewolle als Material für Winterbekleidung und winterliche Accessoires sehr beliebt ist.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Pflege von Cashmere. Trotz ihrer Feinheit ist die Wolle überraschend reißfest, strapazierfähig und zudem knitterfrei. Gerüche werden kaum aufgenommen und Feuchtigkeit von der Haut nach außen geleitet. Zugleich ist Cashmerewolle wasser- und schmutzabweisend. Nicht zuletzt sorgt auch das geringe Eigengewicht für ein unübertroffen leichtes und komfortables Tragegefühl.

Pflege von Cashmere: Was ist zu beachten?

Grundsätzlich ist Cashmere unkompliziert und pflegeleicht. Die Wolle kann ohne Probleme bei 30 Grad im Wollprogramm oder von Hand gewaschen werden. Vorsicht ist lediglich beim Trocknen geboten. Damit die Textilien nicht ausleiern, sollten sie nicht aufgehängt, sondern zum Trocknen ausgebreitet werden. Das Trocknen im Trockner ist nur im Kaltluft-Programm empfehlenswert, da Cashmere bei großer Hitze einlaufen kann. Bügeln auf Wollstufe ist problemlos möglich.

Problematisch kann bei Cashmerewolle die Neigung zum Verfilzen sein. Damit die kostbaren Stücke lange Zeit wie neu aussehen und sich auch so anfühlen, solltest Du Textilien aus Cashmere besonders bei der Handwäsche sehr behutsam behandeln. Die Wolle sollte nicht gerieben oder gewrungen werden. Stattdessen kannst Du die Textilien vorsichtig ausdrücken.

In der Anfangszeit können Cashmeretextilien zu einer leichten Knötchenbildung neigen. Man spricht hier auch vom sogenannten Pilling. Dieser Vorgang ist ganz normal und stellt keine Qualitätsminderung dar. In der Regel lässt das Pilling schon nach kurzer Zeit nach. Bis dahin können die Knötchen vorsichtig mit dem Fusselrasierer entfernt werden.

Entdecke tolle Mode aus Cashmere

Anzeige

Anzeige