Lebenslauf
1905 Christian Dior wird am 21. Januar in Granville (Normandie) in Frankreich geboren.
1911 Die gesamte Familie zieht in das noble Viertel Passy in Paris. Dior wird einmal in den Einrichtungsstil als „Louis Seize / Passy“-Style betiteln. Dieser Stil wird noch prägend für ihn sein.
1919 Eine Wahrsagerin sagt ihm voraus, dass er sein Leben den Frauen widmen wird. Die Familie zieht erneut um. Dieses Mal in die Nähe der Avenue Henri-Martin. Dior besucht eine der besten Schulen: Lycée Gerson. Während der Schulzeit soll er schon öfters formvollendete und schöne Frauenbeine in seine Schulhefte gezeichnet haben, die bei den Lehrern für Verwunderung sorgten.
1923 Das Abitur bestanden, möchte Dior sich der „Bildenden Kunst“ widmen. Sein Vater ist jedoch dagegen und er besucht daraufhin die Diplomaten-Schule École Libre des Sciences Politiques. Seine Aufmerksamkeit gehört jedoch bald den wachsenden Künstlerkreisen – darunter u.a. Maurice Sachs, Jean Ozenne und dem zukünftigen Vogue-Illustrator Christian Bérard.
1927 Die Wehrpflicht hinter sich gebracht, eröffnet Dior mit seinem Freund Jacques Bonjean – und Dank der finanziellen Unterstützung seines Vaters – eine Künstlergalerie. Bedingung: Der Familienname darf nicht genannt werden. Die Galerie wird Schauplatz der einflussreichsten Künstler des frühen 20. Jahrhunderts. Es finden sich Namen wie Braque, Picasso, de Chirico, Dalí, Léger, Cocteau und Dufy auf der Liste wieder.
1930 Im Hause der Familie zerbricht ein Spiegel und kurz darauf beginnt Dior sein Leben zu entwirren. Währendessen erkrankt sein Bruder an einer unheilbaren Krankheit und seine Mutter Madeleine stirbt aus Kummer.
1931 Die Weltwirtschaftskrise macht vor keinem Halt. Diors Vater verliert sein gesamtes Vermögen und auch die Galerie ist pleite. Diors Familie zieht sich in die Normandie zurück, später nach Callian. Dior hatte noch versucht einen Ausweg zu finden und schloss sich einer Gruppe Architekten an, die auf dem Weg in das damalige Russland waren. Entsetzt von dort herrschenden Bedingungen kehrte Dior nach Frankreich zurück. Dior kommt zunächst bei diversen Freunden unter.
1934 Schon früh wurde bei ihm Tuberkulose diagnostiziert. Langanhaltender Stress, mangelndes Essen sorgten für einen schlimmen Ausbruch. Seine Freunde sammeln Geld, um Dior in den Süden zu schicken und sich zu erholen. Auf den Balearen lernt er die Kunst des Stickens und der Tapisserie-Weberei kennen.
1935 Dior kehrt nach Paris zurück – immer noch ohne Geld und einem Dach über dem Kopf. Sein Designerfreund Jean Ozenne schlägt ihm vor Modeskizzen zu erstellen. Seine Skizzen für Hutmode kommen sind sehr beliebt, und seine Entwürfe erscheinen bald in Modebeilagen des „Le Figaro“ und anderen Zeitungen. Dior entdeckt seine wahre Berufung.
1937 Robert Piguet erwirbt vier Skizzen und fragt nach einer Produktion bei Dior an.
1938 Piguet lädt Dior in sein Haus. Inspiriert von kleinen Mädchen der französischen Kinderliteratur entstehen seine ersten Kleider.
1939 Kreiert Kleider mit abgerundeten Hüften und Theaterkostüme. Nach Beginn des 2. Weltkriegs wird Dior eingezogen und dem Ingenieur-Korps zugeteilt.
1940 Nach dem deutsch-französischen Waffenstillstand wird er aus der Armee entlassen und geht zurück zu seiner Familie nach Callian. Dieser Teil von Frankreich ist unbesetzt und sie leben von Erträgen aus dem eigenen Garten. Dior geniesst diese Zeit.
1941 Piguet bietet Dior seinen alten Job an, da dieser mit der Rückantwort zu lange braucht, stellt er bei seiner Rückkehr nach Paris, dass die angebotene Stelle bereits von Antonio del Castillo besetzt ist. Dior fängt daraufhin bei Lucien Lelong an. Er arbeitet dort mit Pierre Balmain zusammen.
1944 Diors Lieblingsschwester Catherine, Mitglied des französischen Widerstands, wird von der Gestapo verhaftet und ins KZ Ravensbrück gebracht. Seine Wahrsagerin macht ihm Hoffnung auf ein Wiedersehen. Und tatsächlich: Bei der Befreiung des KZs durch russische Truppen wird sie entdeckt.
1950 Frankreich verleiht Dior den Légion d’Honneur.
1957 Am 24. Oktober stirbt Christian Dior nach einem Herzinfarkt in Montecatini in Italien. Hier hielt sich wegen einer Kur auf, da er zuvor schon zwei Herzinfarkte überlebt hatte.
Unternehmensgeschichte
1945 Nach Kriegsende eröffnet Balmain sein eigenes Atelier in Paris und Dior überlegt, das Gleiche zu tun. Er trifft einen Freund aus Kindertagen, der ihn fragt, ob er jemanden kennen würde, der bei der Wiederbelebung von „Gaston“ helfen könnte – eine Marke, die dem Textilmagnaten Marcel Boussac gehört. Nack kurzer Sichtung lehnt Dior den Job ab. Ihm kommt jetzt der klare Gedanke seine eigene Mode unter seinem Namen zu veröffentlichen. Seine Mode ist durch die Nachkriegszeit geprägt. Boussac ist so begeistert, dass er in den bis dahin unbekannten Modedesigner investiert.
1946 Durch einen glücklichen Zufall kann eine Villa mieten und wirbt mehrere Mitarbeiter von Lucien Lelong, Jean Patou und Edward Molyneux ab. In der 30 Avenue Montaigne entsteht eine Werkstatt mit einem eleganten grau-weißen Salon und einem Ladengeschäft. Dekoriert wurde all dies von Victor Grandpierre im Neo-Louis-XVI-Style.
1947 Im Februar debütiert Dior mit der revolutionierenden „New Look“ mit den Linien „Corolla“ und „Figure 8“. Im März eröffnet Dior sein Haus. Die Eröffnung wird zu einer Pariser Sensation laut „Vogue“. Dagmar Freuchen illustriert den femininen Stil von Dior für Magazin-Cover. Im September reist Dior zum ersten Mal in die USA und erhält seine ersten Auszeichnungen (u.a. Neiman-Marcus-Award). Dior erkennt außerdem, um die Herzen der Amerikanerinnen zu gewinnen, muss er mehr der Ready-To-Wear-Linie folgen.
1948 Dior eröffnet den ersten Showroom in New York – direkt auf der Fifth Avenue. Launcht Christian Dior Parfums. Die Pariser „Vogue“ feiert die Mode-Renaissance – nicht zuletzt wegen Dior. Die Kollektionen „Zigzag“, „Flight“ („Envol“) und „Cyclone“ erscheinen.
1950 Lizenzen für Hüte, Pelze, Schals, Handschuhe, Schmuck, Handtaschen, Strumpfwaren und Dessous werden ausgestellt. Entwirft für Marlene Dittrich und Hitchcooks Film „Die rote Lola“ die Kostüme.
1952 Zeigt nun die Hut-Kollektionen direkt. Das Atelier expandiert in die 13 Rue François Ier.
1953 Beginnt eine Zusammenarbeit mit Roger Vivier für Schuhe. Die Kollektion „Vivante“ erhält in England den Spitznamen „Shock Look“ wegen der sehr kurzen Säume. Die „Vogue“ zeigt Dior Haus in Paris, welches von Georges Geffroy, Victor Grandpierre und Pierre Delbée of Jansen dekoriert wurde.
1955 Der vielversprechende, noch junge Designer Yves Saint Laurent wird engagiert, in der Hoffnung, dass er Diors Nachfolger wird.
1956 Die Kollektionen „Arrow“ und „Aimant“ erscheinen.
1957 Die Biografie „Dior by Dior“ erscheint. Zum zehnjährigen Jubiläum erscheint in der Vogue eine Geschichte, in der Dior mit seinem Hausmodell Renée posiert. Kurz vor seinem Tod soll er seiner rechten Hand Madame Reymonde noch mitgeteilt haben, dass Yves alles übernehmen soll. Laurent erste Kollektion für das Haus Dior war die „Trapez“-Linie, die ein Ende der Wespentaille bei Frauen bedeutete.
1958 Laurent präsentiert seine erste eigene Kollektion.
1961 Boussac – immer noch Besitzer des Unternehmens Dior – entlässt Laurent aufgrund seines zu avantgardistischen Stils. Ein Jahr später eröffnet Laurent sein eigenes Modehaus und verklagt erfolgreich Dior wegen Vertragsbruchs. Neuer Chefdesigner wird Marc Bohan. Er bleibt bis 1989.
1967 Die erste Prêt-à-Porter-Linie „Miss Dior“ und die Kinderlinie „Baby Dior“ erscheinen.
1968 Die Parfum-Sparte wird an Moët et Chandon (seit 1987 LVMH) verkauft, die Lizenzrechte wurde jedoch einbehalten.
1973 Die Pelzmodenkollektion erscheint.
1978 Boussac muss in diversen Sparten Konkurs anmelden. Das Unternehmen Dior wird von der Agache-Willot Textilgruppe übernommen.
1981 Agache-Willot Textilgruppe muss Insolvenz anmelden.
1984 Bernard Arnault kauft mit Investoren zusammen das Unternehmen auf.
1985 Arnault wird Vorstandsvorsitzender und Präsident der Christian Dior S.A.
1989 Gianfrance Ferré ist ab sofort für die Damenmode zuständig.
1991 Christian Dior S.A. geht an die Börse.
1994 Es gibt weltweit nur sechs Boutiquen.
1997 Neuer Chefdesigner wird John Galliano, Nachfolger von Ferré.
2002 „Dior Maison“ erscheint.
2004 Es gibt mittlerweile 144 Boutiquen und Shops-in-Shops.
2009 Es gibt 239 Geschäfte.
2011 Es gibt nur noch 210 Boutiquen.
Chefdesigner / Damen
-1989 Marc Bohan
1989-1996 Gianfranco Ferré
1997—2011 John Galliano
2011-2012 Bill Gaytten/Suzanna Venegas
2012- Raf Simons
Chefdesigner / Herren
1980-1982 Gérard Penneroux
1983-1991 Dominique Morlotti
1992—1999 Patrick Lavoix
2000-2006 Hedi Slimane
2007- Kris Van Assche
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Dior
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