Kunstpalast – Electro. Von Kraftwerk bis Techno

Ein alter Synthesizer - heute ein Kunstobjekt, Foto: Ryunosuke Kikuno / Unsplash
Ein alter Synthesizer - heute ein Kunstobjekt, Foto: Ryunosuke Kikuno / Unsplash

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Ab dem 09. Dezember 2021 dreht sich im Kunstpalast in Düsseldorf alles um die 100-jährige Geschichte der elektronischen Musik.

Über 500 Exponate in Form von Instrumenten, Fotografien, Videos, Grafikdesign und Audioeinspielungen dokumentieren multiperspektivisch den Begriff „elektronische Musik“. Angefangen mit den ersten elektronischen Musikinstrumenten aus dem frühen 20. Jahrhundert, über Detroit Techno und Chicago House aus den 1980er-Jahren und der 1990er-Rave-Kultur bis hin zu zeitgenössischen Produktionen, präsentiert der Kunstpalast als erstes deutsches Museum überhaupt diese umfangreiche Ausstellung.

Höhepunkt dieser Ausstellung dürfte zweifelsohne die Inszenierung des Gesamtwerks von 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider – Mitbegründer des Projektes „Kraftwerk“ – werden.

Mit dem im Kunstpalast integrierten Konzertsaal gehören Musikveranstaltungen zum festen Angebot unseres Hauses. Nun widmen wir der Kunstform Musik erstmals eine eigene Ausstellung.

Wir beleuchten die Geschichte und Wechselbeziehung von elektronischer Musik und Kunst. Eine bedeutende Position nimmt das von den Elektro-Pionieren Ralf Hütter und Florian Schneider in ihrem Kling-Klang-Studio in Düsseldorf gegründete Projekt Kraftwerk ein. Ihre akustisch-bildnerisch-performativen Bühnenshows sowie ihr Ausloten technischer Möglichkeiten in der Musik waren wegweisend. Ich freue mich umso mehr, dass wir gemeinsam mit Kraftwerk­ Mitgründer Ralf Hütter diese spektakuläre Ausstellung im Kunstpalast realisieren.

Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast

Novum für den Kunstpalast

Für den Kunstpalast wird eine Ausstellung wie diese ein Novum sein. Dem Publikum öffnet sich in der Schau ein breites mediales Panorama für die audiovisuelle Reflexion der ästhetischen Klangwelten elektronischer Musik.

Lichtshows wie diese gehörten schon zur Rave-Kultur in den 1990er, Foto: Zachary Smith / Unsplash
Lichtshows wie diese gehörten schon zur Rave-Kultur in den 1990er, Foto: Zachary Smith / Unsplash

Electro. Von Kraftwerk bis Techno“ ist keine Ausstellung über Musik, sondern vielmehr eine musikalische Ausstellung, in der es darum geht, die Verbindungen zwischen elektronischer Musik und künstlerischer Produktion wie z. B. Grafikdesign, digitaler Kunst, Fotografie, Performance und Video zu zeigen. Wir ermöglichen dem Publikum eine immersive Erfahrung, die an die Stimmung von Euphorie und Gemeinschaft in Clubs, Raves und Festivals erinnert.

Jean-Yves Leloup, Ausstellungskurator

Die Ausstellung fand bereits in Paris und London großen Anklang, wurde nun aber für Düsseldorf weiterentwickelt. Das Publikum kann sich auf Fotografien, Plattencover, historische Musikinstrumente, Lichtskulpturen sowie auf die Roboterfiguren der Elektro-Pioniere von Kraftwerk freuen.

Aber auch andere Künstler wie Andreas Gursky zeigen ihre Arbeiten. Darunter zählen der Fotozyklus „MayDay“, Aufnahmen aus dem Frankfurter Techno-Club „Cocoon Club“ von Sven Väth, aber auch jüngere Arbeiten vom Techno-Festival „Connect“ in Düsseldorf.

Auch Aufnahmen aus dem von Künstlern eingerichteten, legendären Düsseldorfer Club „Creamcheese“ aus der Sammlung Fotografie des Kunstpalasts sowie das originale „Creamcheese-Manifest“ dokumentieren in der Ausstellung ein stark von Musik geprägtes Lebensgefühl der 1960er- und 1970er-Jahre in Düsseldorf.

… Die Sehnsucht nach langen Tanznächten im Club, sommerlichen Raves und dem Gefühl der Verbundenheit und Freiheit in der tanzenden Menge war nie größer als heute … Bunte Kostüme, verrücktes Make-up und Masken – die Szene setzt sich für einen toleranten und gleichberechtigten Umgang miteinander ein. Und dank der LGBTQ-Bewegung wurde die elektronische Musik zu einem Ort, an dem gesellschaftliche Herkunft oder sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielt.

Alain Bieber, Co-Kurator der Ausstellung

Natürlich dürfen auch Künstler wie Jean-Michel Jarre nicht fehlen. Dieser konzipierte aus seiner persön­lichen Sammlung seltener Synthesizer für diese Ausstellung ein „imaginäres Studio“.

Folgende Musiker*innen, Designer*innen und Künstler*innen sind unter anderen in der Ausstellung vertreten:

Ellen Allien, Agnes Dahan, Laurent Garnier, Moritz Sirnon Geist, Andreas Gursky, Jean-Michel Jarre, Jacob Khrist, Kraftwerk, Anne Mennessier, Mouse on Mars, Nam June Paik, Tina Faul, Bruno Peinado, Marie Staggat-Bazille, Karlheinz Stockhausen, Tiggy Thorn und Gisele Vienne.

Weitere Informationen zur Ausstellung

Eine Ausstellung des Musee de la Musique – Philharmonie de Paris, produziert und adaptiert in Zusammenarbeit mit dem Kunstpalast. Die Düsseldorfer Schau entstand in enger Zusammenarbeit mit Ralf Hütter. Kuratoren der Ausstellung sind Alain Bieber, künstlerischer Leiter NRW-Forum, und Jean-Yves Leloup, Musee de la musique – Philharmonie de Paris.

Die Ausstellung findet vom 09. Dezember 2021 bis 15. Mai 2022 im Kunstpalast statt.

Kunstpalast

Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf

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