Le Corbusier – Visionär der Moderne

Le Corbusier – Visionär der Moderne

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Manchen Designern gelingt es, mit ihren Entwürfen den Zeitgeist perfekt einzufangen und im selben Augenblick ihrer Zeit weit voraus zu sein. Aus denen von ihnen geschaffenen Objekten werden meist Klassiker und ihr Name ist auch nach ihrem Ableben noch in aller Munde. Der Wahlfranzose Le Corbusier bleibt dank seines Werks als Architekt und Möbeldesigner definitiv unvergessen.

Le Corbusier LC2 und andere Meisterwerke

Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Baufachmann, Stadtplaner und Architekturtheoretiker hat Le Corbusier sich ebenfalls erfolgreich im Möbeldesign betätigt. Er hat einige Artefakte geschaffen, die bis heute zu den absoluten Klassikern der Branche zählen. Seine Kreativität machte nach der Planung und Erstellung von Gebäuden nicht halt. Vielmehr gehörte ein geeignetes Interieur bei Le Corbusier zum stimmigen Gesamtkonzept. Die Möbel entstanden in Zusammenarbeit mit seinem Cousin Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand. Neben der berühmten Chaiselongue LC4 zählt die Serie LC2 mit Sesseln und Sofas zu seinen größten Erfolgen als Möbeldesigner. Das Le Corbusier LC2 Sofa ist als Zweisitzer oder als Dreisitzer erhältlich (z.B. bei https://www.retroeurope.com/). Zusätzlich ist ein passender Le Corbusier LC2 Sessel im Angebot. Ebenso gibt es zahlreiche Neuinterpretationen wie Ecksofas und Hocker, die sich in ihren Maßen den heutigen Bedürfnissen angepasst haben, ohne die Ästhetik der ursprünglichen Entwürfe aus dem Auge zu verlieren. Die Originale aus dem Jahre 1928 bestanden aus einem Gestell aus Stahlrohr und Sitzelementen aus Leder. Besonders der Sessel besticht durch seine einprägsame Kubusform. Als absoluter Klassiker der Serie LC2 gilt die Ausführung in schwarzem Leder mit dem Gestell aus verchromtem Stahlrohr. Neben den klassischen Ausführungen in schwarzem oder weißem Leder plus Chrom finden sich auch moderne Versionen wie Sessel und Sofas mit lackiertem Gestell und farbigen Bezügen aus Baumwolle. So ist für jeden Geschmack und Einrichtungsstil etwas dabei. Auch die weiteren Entwürfe des Trios wie der Stuhl LC1, das Sofa LC3 beziehungsweise das Sofa LC5, der Esstisch LC6 und der Drehstuhl LC7 erfreuen sich dank zeitlosem Design heute noch großer Beliebtheit.

Architekt, Möbeldesigner, Künstler

Das kreative Multitalent Le Corbusier wurde 1887 unter dem Namen Charles-Édouard Jeanneret-Gris in der Schweiz geboren. Sein Pseudonym, unter dem er bekannt werden sollte, nahm er in den 1920er-Jahren während seiner Schaffenszeit in Paris an. Ursprünglich begann er in jungen Jahren in seiner Heimat eine Ausbildung als Gravierer, doch sein Lehrer Charles L’Éplattenier riet ihm, sich der Architektur und der Malerei zu widmen. Daraufhin studierte Le Corbusier tatsächlich Architektur und baute schon 1905 als Achtzehnjähriger sein erstes Haus: die Villa Fallet für einen seiner Lehrer. Die frühen Bauwerke hatten allerdings noch so gut wie nichts mit dem später für ihn typischen Stil gemein. Künstlerisch besonders prägend wirkten sich die Studienreisen aus, die Le Corbusier in den Jahren 1907 bis 1911 unternahm. Diese führten ihn unter anderem nach Italien, Frankreich, Deutschland, Griechenland und in die Türkei. Ein weiterer Meilenstein in seiner Entwicklung war der Umzug nach Paris und die Mitarbeit im Architekturbüro von Auguste Perret, dem Wegbereiter des Bauens mit Stahlbeton. Während Le Corbusier sich um 1912 gerade erst selbst als Architekt und Innenausstatter etablierte, lehrte er schon an der École d’Art, die L’Éplattenier gegründet hatte. Gemeinsam mit dem Ingenieur Max du Bois entwickelte Le Corbusier das Konzept „Dom-ino“ für aus einzelnen Betonteilen hergestellte Fertighäuser. 1917 ging er endgültig nach Paris, wo er sich eine Zeit lang intensiv mit zeitgenössischer Malerei, insbesondere dem Kubismus beschäftigte. Auch als Redakteur machte er sich mit Artikeln über Architektur und Kunst einen Namen. Gleichzeitig entstand die Idee der sogenannten Citrohan-Häuser, ein System industrieller Wohneinheiten, nach seinen Entwürfen. Ab 1922 verwirklichte Le Corbusier zusammen mit Pierre Jeanneret mehrere Projekte, vor allem Privathäuser und Wohnsiedlungen. In Stuttgart entstand in der Mustersiedlung Weißenhof eines seiner Häuser, das heute als Museum genutzt wird. Nicht immer blieb seine Arbeit frei von Kritik, teilweise waren seine Ansätze zu modern für seine Zeit. Trotzdem war der Architekt weltweit gefragt und feierte internationale Erfolge, unter anderem mit dem Bau des Erziehungs- und Gesundheitsministeriums in Rio de Janeiro oder mehrerer Regierungsgebäude in Indien. Berühmt ist unter anderem auch die von ihm gestaltete Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp für ihre außergewöhnliche Formensprache. Als Le Corbusier 1965 starb, hatte er durch sein Lebenswerk den Weg für moderne Stadtplanung, Bauweise und Innenausstattung geebnet.

Einflussreich, umstritten, unsterblich

Auch wenn die architektonischen Arbeiten von Le Corbusier nicht jedem gefallen und sein Werk durchaus umstritten ist, gibt es wohl kaum jemanden, der sich der zeitlos modernen Anmutung seiner Möbelentwürfe entziehen kann. Wer die Raum- und Farbkonzepte des Vordenkers einmal am eigenen Leib erleben möchte, kann dies beispielsweise im Berliner Designhotel Ku’Damm 101 tun. Die Inneneinrichtung des Hauses richtet sich voll und ganz nach den Gestaltungsprinzipien und Farbreihen Le Corbusiers.

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