„Der Donut-Effekt“ – ein bekanntes Phänomen in österreichischen Gemeinden. Er zieht über die Nahversorger an der Peripherie langsam den Verkehr aus den Ortszentren ab und lässt das Zentrum aussterben. Das neue Gemeindezentrum wehrt sich jedoch gegen den Donut-Effekt. Aus der Häuserzeile am Hauptplatz heraus entwickelt, öffnet sich dieses neue Herz des Dorfes als einladende und einladende Geste. Bürger und Besucher werden sich nicht nur willkommen fühlen, sondern auch ermutigt, das Gebäude zu nutzen. Die starke Symmetrie des Hauptplatzes verleiht dem selbstverständlichen Versammlungsort Schwere und Bedeutung. Die Drehung des Baukörpers und die daraus resultierende Öffnung des Platzes sowie die Ausrichtung des Haupteingangs auf den Hauptplatz drücken eine ultimative Geste des Willkommens aus und ermutigen die Besucher zum Erkunden und Entdecken.
Die schmalen „Winzergassen“, die durch die häufige rhythmische Verschiebung der Gebäudestruktur entstehen, bieten reizvolle Innenhofbereiche und Raum für die Entwicklung verschiedener Aktivitäten. Das neue Gemeindezentrum ist funktional und strukturell in 3 Teile gegliedert. Der vordere Teil ist zum Hauptplatz hin ausgerichtet und beherbergt das Gemeindehaus. Im zweiten Teil des Gebäudes befindet sich ein Clubhaus, das flexiblen Raum für eine Vielzahl von Traditionen und Aktivitäten bietet. Im östlichen Teil des Gebäudes schließlich befindet sich ein Ärztehaus, das Platz für bis zu 5 Ärzte bietet, die in einer Gemeinschaftspraxis tätig sind.
Das Gebäude ist in mehrere Teile unterteilt, die zueinander verschoben sind. Einerseits wird das Gebäude in Bissen zerlegt, die mit dem örtlichen Maßstab kompatibel sind, andererseits werden das Raumprogramm und die Funktionen klar dargestellt. In den versetzten Bereichen sind auch die Eingänge für das Clubhaus und das Ärztehaus angelegt.
Ergänzt wird dieses Angebot durch die Flexibilität des Programms, das den Bürgern vielfältige Möglichkeiten bietet, das Gebäude für sich zu nutzen, sei es im Clubhaus, über die Außenanlagen oder in öffentlichen Zonen im Rathaus selbst. Auch das integrierte Ärztehaus und eine mögliche Fläche im hinteren Teil des Grundstücks sorgen für eine Erhöhung der Frequenz.
Das neue Gemeindezentrum soll eine zentrale Rolle im Dorfgeschehen spielen. Es ist der Gegenpol zu einem reinen Verwaltungsgebäude und wird als bauliche Manifestation eines lebendigen und aktiven Dorfkerns interpretiert.
Noch vor seiner Fertigstellung im Jahr 2020 wurde das Projekt aus einem Feld von 3 anderen Architekturbüros als Gewinner eines von der Gemeinde Großweikersdorf im Oktober 2017 ausgeschriebenen Wettbewerbs ausgewählt.
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