Kaschmir – allein der Name ruft Bilder von unvergleichlicher Weichheit, Wärme und Luxus hervor. Diese einzigartige Naturfaser, die von der Kaschmirziege stammt, hat seit Jahrtausenden einen festen Platz in der Textilwelt. Doch was macht Kaschmir so besonders, und warum gehört es zu den begehrtesten Materialien der Modeindustrie?
Was ist Kaschmir?
Kaschmir, auch unter dem Namen Cashmere bekannt, ist eine der weltweit edelsten Naturfasern. Die Wolle wird aus dem feinen, weichen Unterfell der Kaschmirziege gewonnen, die ursprünglich in den rauen Hochlagen von Zentralasien, wie der Mongolei, China, Afghanistan und Indien, beheimatet ist. Der Name „Kaschmir“ leitet sich von der Region Kaschmir ab, einem historischen Zentrum der Textilproduktion.
Diese Fasern werden seit mindestens 1000 v. Chr. zu hochwertigen Stoffen verarbeitet, was Kaschmir zu einem der ältesten Luxusgüter macht.
Eigenschaften von Kaschmir
Was macht Kaschmir so besonders? Die Antwort liegt in seinen einzigartigen Eigenschaften:
- Weichheit und Feinheit: Mit einem Durchmesser von nur 15 bis 19 Mikrometern ist Kaschmir außergewöhnlich fein, weicher als herkömmliche Schafwolle und angenehm auf der Haut.
- Leichtigkeit und Wärme: Kaschmir isoliert hervorragend und bietet bis zu dreimal mehr Wärme als Schafwolle bei einem Bruchteil des Gewichts.
- Elegante Optik: Kaschmirstoffe zeichnen sich durch einen feinen Glanz aus, der jedem Kleidungsstück einen Hauch von Luxus verleiht.
- Langlebigkeit: Bei richtiger Pflege bleibt Kaschmir viele Jahre lang weich und formbeständig.
Gewinnung und Verarbeitung
Der aufwendige Prozess der Kaschmirgewinnung beginnt zum Ende des Winters oder Anfang des Frühlings, wenn die Ziegen ihr wärmendes Unterfell verlieren. Die Gewinnung erfolgt entweder durch:
- Auskämmen: Hierbei wird die feine Unterwolle von Hand ausgekämmt, um die Deckhaare zu entfernen.
- Scheren: Alternativ werden die Ziegen maschinell geschoren.
Pro Tier werden dabei nur etwa 150 Gramm Unterwolle gewonnen, die nach Farben (weiß, grau, schwarz oder braun) und Qualität sortiert wird. Die Wolle wird anschließend gereinigt, um das grobe Deckhaar von der feinen Unterwolle zu trennen. Das Ergebnis: etwa 30 bis 50 Gramm reines Kaschmir pro Ziege – eine Seltenheit, die den hohen Preis erklärt.
Warenkennzeichnung von Kaschmir
In der Textilkennzeichnungsverordnung ist klar geregelt, wann ein Produkt als Kaschmir bezeichnet werden darf:
- Reines Kaschmir: Nur Produkte, die zu 100 % aus Kaschmir bestehen, dürfen diese Bezeichnung tragen.
- Kaschmir-Mischgewebe: Produkte „mit Kaschmiranteil“ sollten mindestens 14,5 % Kaschmir enthalten.
- Kaschmir-Anteil: Der Begriff „Kaschmir“ darf nur verwendet werden, wenn der Anteil der Faser im Gesamtmaterial mindestens 85 % beträgt.
Dieses Regelwerk schützt Verbraucher vor irreführender Kennzeichnung und sichert die hohe Qualität von Kaschmirprodukten.
Nachhaltigkeit und Pflege von Kaschmir
Da Kaschmir ein kostbares Naturprodukt ist, spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Um die Umwelt zu schonen, achten viele Hersteller zunehmend auf umweltfreundliche Gewinnungsmethoden und fördern artgerechte Tierhaltung.
Für die Pflege gilt: Kaschmir ist empfindlich und sollte am besten per Hand oder im Wollwaschgang mit einem speziellen Wollwaschmittel gereinigt werden. Nach dem Waschen wird es in Form gezogen und liegend getrocknet, um die Fasern zu schonen.
Fazit: Ein Hauch von Luxus
Kaschmir ist mehr als nur eine Wolle – es ist ein Synonym für Luxus, Eleganz und Komfort. Seine Weichheit, Wärme und Langlebigkeit machen es zur ersten Wahl für Pullover, Schals, Mäntel und andere hochwertige Kleidungsstücke.
Wenn du das nächste Mal ein Kleidungsstück aus Kaschmir in den Händen hältst, denk daran: Hinter jedem Gramm dieser kostbaren Faser stecken jahrtausendealte Tradition, aufwendige Handarbeit und die unvergleichliche Natur der Kaschmirziege. Ein echter Luxus, den es zu schätzen gilt!