Pelze gehören seit Jahrhunderten zu den begehrtesten Materialien der Modewelt. Doch in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Tierschutz zunehmend in den Vordergrund rücken, suchen Designer und Verbraucher verstärkt nach Alternativen. Eine beliebte Lösung sind Webpelze, auch bekannt als Fake Fur – hochwertige Pelzimitate, die sowohl optisch als auch haptisch überzeugen.
Was sind Webpelze?
Webpelze sind künstlich hergestellte Pelzimitate mit einem hohen Flor. Sie bestehen aus zwei verschiedenen Garnarten:
- Grundgarn: Meist aus Baumwolle (CO), stark verzwirnt und bildet die Basis des Gewebes.
- Florgarn: Meist aus synthetischen Materialien wie Polyacryl. Diese Garne werden ebenfalls stark verzwirnt, um den dichten und weichen Flor zu erzeugen, der einem echten Pelz optisch ähnelt.
Dank ihrer flexiblen Verarbeitung kommen Webpelze oft in der Mode zum Einsatz – vorwiegend für Krägen, Besätze oder Details. Ein komplettes Kleidungsstück aus Webpelz ist selten, da es sonst zu schwer und unpraktisch wird.
Webpelz vs. Echtpelz: Warum Fake Fur die bessere Wahl ist
Die Vorteile von Webpelzen gegenüber Echtpelz liegen auf der Hand:
- Tierschutz: Kein Tier muss für die Produktion von Fake Fur sterben.
- Nachhaltigkeit: Zwar besteht Webpelz häufig aus synthetischen Materialien, doch viele Hersteller setzen inzwischen auf recycelte Kunststoffe oder nachhaltige Produktionsprozesse.
- Erschwinglichkeit: Webpelze sind in der Regel deutlich günstiger als Echtpelze, was sie auch für ein breiteres Publikum zugänglich macht.
- Pflegeleicht: Kunstpelze sind robust, unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und einfacher zu reinigen als echtes Fell.
Wie kann man Echtpelz von Webpelz unterscheiden?
Leider ist es nicht immer leicht, zwischen Echtpelz und Fake Fur zu unterscheiden – insbesondere, da viele Kleidungsstücke nicht eindeutig gekennzeichnet sind. Mit den folgenden Tests kann man sich jedoch Klarheit verschaffen:
1. Strukturtest
Echtpelz besteht aus mehreren Schichten:
- Unterwolle: Feine, gekräuselte Haare, die Wärme speichern.
- Deckhaar: Längere, glatte Haare, die aus der Unterwolle herausragen.
Webpelze haben hingegen eine gleichmäßige Haarlänge und -struktur. Auch die Färbung ist bei Kunstfellen oft gleichmäßig, während Echtpelze natürliche Farbverläufe aufweisen.
2. Ledertest
Da echter Pelz immer an der Haut eines Tieres befestigt ist, kann man die Basis prüfen: Einfach die Haare leicht auseinanderziehen. Kommt Leder zum Vorschein, handelt es sich um Echtpelz. Webpelze haben hingegen eine textile oder künstliche Grundlage, meist aus Kunststoff.
3. Pustetest
Echtpelz bewegt sich bei jedem Luftzug geschmeidig und fließend, während Kunstfell eher steif bleibt. Dieser Test ist besonders praktisch, wenn man das Kleidungsstück trägt und beobachtet, wie sich der Pelz beim Gehen verhält.
4. Feuerzeugtest
Ein sehr sicherer, aber auch destruktiver Test ist der Feuerzeugtest:
- Echtpelz verbrennt wie menschliches Haar und riecht entsprechend.
- Webpelz schmilzt, da er aus Kunststoff besteht, und bildet kleine, harte Plastikkügelchen. Außerdem entsteht ein deutlicher Plastikgeruch.
Fazit: Webpelze als stilvolle und tierfreundliche Alternative
Webpelze haben sich in der Modewelt etabliert – nicht nur als erschwingliche und pflegeleichte Alternative, sondern auch als ein Statement für Tierschutz und Nachhaltigkeit. Dank moderner Techniken ist Fake Fur heute kaum noch von echtem Pelz zu unterscheiden, was seine Beliebtheit weiter steigert.
Wer sichergehen möchte, ob ein Kleidungsstück aus Echtpelz oder Webpelz besteht, kann die oben genannten Tests durchführen. Doch am Ende zählt: Jeder bewusste Kauf zugunsten von Webpelz ist ein Schritt in die richtige Richtung – für die Mode und für die Umwelt.