Viktoria Modesta – Bionic Superstar

Viktoria Modesta – Bionic Superstar

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Viktoria Modesta ist eine Performance-Künstlerin, erster bionischer Popstar der Welt, DJ, aber auch Schauspielerin, Model und alles andere, was auch immer sie gerade sein möchte.

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Nichts scheint sie zu stoppen oder aufhalten zu können. Wer sie das erste Mal sieht, mag denken, warum auch nicht. Sie ist hübsch und selbstbewusst. Wer den Blick dann allerdings nach unten auf ihre Beine richtet, mag plötzlich ganz anders denken.

Wie kann sie „so“ stark sein? Wie kann sie sich „so“ sexy fühlen und präsentieren? Wie kann sie „so“ glücklich sein? Denn: Viktoria Modesta ist behindert – um es mal ganz simpel auszudrücken.

Wenn man einen Raum betritt und sich wie ein Opfer verhält, wird man auch wie ein Opfer behandelt.

Viktoria Modesta

Viktoria Modesta kam 1987 in Lettland (ehemalige UDSSR) zur Welt. Aufgrund eines Geburtsfehlers kam sie aber nicht mit zwei gesunden Beinen auf die Welt und folgten im Laufe ihrer Kindheit zahlreiche Operationen ohne das eine Besserung eintrat. Mit 12 Jahren wanderten ihre Eltern mit ihr nach London aus. Aber auch hier war sie den Hänseleien der Mitschüler ausgeliefert, sodass sie mit 14 Jahren die Schule verließ.

Mit 15 Jahren fasste Viktoria Modesta einen Entschluss, den sie dann 5 Jahre später auch in die Tat umsetzt: Sie lässt sich den kranken Unterschenkel amputieren, denn sie will nicht länger als Opfer dastehen. Sie will sich endlich verwirklichen und ihre eigene Identität finden.

Ich will mich wegen meiner Behinderung nicht rechtfertigen und meinen eigenen Weg gehen – ich hoffe die Menschen akzeptieren das.

Viktoria Modesta, Dazed Magazin, 12/2014

Drei Jahre nach der Amputation beginnt Viktoria Modesta zu erkennen, dass aus einer Prothese mehr werden kann: ein Modestück, wenn nicht sogar ein Kunststück – und das ohne funktionelle Einbußen.

So tritt sie z.B. 2012 vor einem weltweiten Publikum im Rahmen der Abschlusszeremonie der Paralympics in London als Schneekönigin auf. Die Kristall-Prothese, die mit unzähligen Swarovski-Steinen geschmückt ist, wurde von Sophie de Oliveira designt und von The Alternative Limp Project umgesetzt.

Kristall-Bein von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Foto: Omkaar Kotedia
„Crystallized Leg“ von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Fotos: Omkaar Kotedia

The Alternative Limp Project, welche auch realistische Prothesen herstellt, kreiierte noch weitere außergewöhnliche Designs für Viktoria Modesta.

"Retro futuristic" von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Fotos: Omkaar Kotedia
„Retro futuristic“ von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Fotos: Omkaar Kotedia
"Stereo Leg" von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Foto: Rosemary Williams (Limp), Jon Enoch (Viktoria Modesta mit Stereo Leg)
„Stereo Leg“ von The Alternative Limp Project, Design: Sophie de Oliveira, Fotos: Rosemary Williams (Limp), Jon Enoch (Viktoria Modesta mit Stereo Leg)

Richtig bekannt wird sie im Dezember 2014 als Channel 4 während einer Werbepause des „X Factor“-Finale das Musikvideo zur Single „Prototype“ präsentiert.  Das Video entstand im Rahmen der „Born Risky“-Kampagne von Channel 4, eine Kampagne mit der sich der Sender für Menschen mit Behinderung einsetzt. Die Produktionskosten für dieses Video sollen sich auf 250.000,00 Euro belaufen und dafür bekommt man was geboten. In dem Video sind nicht nur die wundervollen Prothesen von The Alternative Limb Project zu sehen, sondern auch Fashion-Highlights von bekannten Designern wie Vivienne Westwood, KTZ, House of Harlot, House of Malakai, IIMUAHII Couture, Natacha Marro London, Inbar Spector, Lyall Hakaraia, Ada Zandition und Lorand Lajos.

“Forget what you know about disability“

Das Intro des Videos ist eine klare Ansage. Das erklärte Ziel von Viktoria Modesta ist es, dass allgemeine Bild von behinderten Menschen zu verändern. Sie mögen vielleicht etwas anders sein, aber sie sind dennoch Menschen. Wie Du und ich.

Portrait von James Stroud, The National Portrait Gallery
Portrait von James Stroud, The National Portrait Gallery

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